Mittwoch, 28. April 2010

Bilder der Arbeit - "take-a-break"

fotowerk-wien schaut hinter die Warenwelt
Neue Ausstellungsreihe "working class heroes" startet am 12. Mai mit "take-a-break" - Bilder der Arbeit zwischen, vor und nach dem Stress

Bauarbeiter entspannen nur kurz auf der Betonverschalung, die VerkäuferInnen haben den Supermarkt zum Aufsperren herausgeputzt, der Fernfahrer nach Teheran wartet den Feiertag ab: Mit ihrer neuen Austellungsreihe "working class heroes" Teil 1 "take-a-break" schauen die FotokünstlerInnen der Initiative fotowerk-wien im Ladenatelier 1070, Burggasse 81 hinter die Warenwelt auf die, die arbeiten. In der Kunst sind Bilder der Arbeitenden selten geworden. Die FotokünstlerInnen Romana Dorant, Elke Bitter und Viktor Kriwanek bilden die Momente ab, in denen gerade keine/r zupackt, aber der Druck zur Leistung gegenwärtig ist - in Arbeitspausen, zum Schichtwechsel, in Nachtzeiten. Zusätzlich zu sehen sind frei lizensierte Bilder des deutschen Bundesarchivs vom Schichtwechsel in den 60-ern - außerdem eine Installation von Lkw-Fahrern auf Tour. Vernissage ist am Mittwoch, 12. Mai 2010, 19.00 Uhr.

working class heroes - teil 1 take a break
arbeitspausen, schichtwechsel, nachtzeiten

mit Arbeiten von Elke Bitter, Romana Dorant, Viktor Kriwanek und frei lizensierten Bildern des deutschen Bundesarchivs

13. bis 28. Mai 2010
Do 16.00 bis 19.00 Uhr und nach Vereinbarung: 0664/1352761

Vernissage am Mittwoch, 12. Mai 2010, 19.00 Uhr

Wer macht, dass Häuser stehen, Supermärkte wieder aufsperren, Waren fahren? Die FotokünstlerInnen Romana Dorant, Elke Bitter und Viktor Kriwanek stellen eine Frage, die in der Kunst heutzutage selten gestellt wird. Spätestens seit Andy Warhols Suppendosen dominiert die Darstellung von Konsum, genauer: von Waren. In der Ausstellungsreihe "working class heroes" präsentieren die KünstlerInnen im fotowerk-wien Arbeitsfotografie. Sie zeigen, was in den Häusern, Supermärkten und Waren steckt: die Leistung der Arbeitenden.

Im Teil 1 "take-a-break" geht es um die Zeit zwischen, vor und nach dem Stress, in der sich die Arbeitenden wieder herstellen für die Arbeit. Das Produkt bleibt sichtbar. Bauarbeiter sitzen oder schlafen zu Mittag auf der Verschalung - dazugestellt sind frei lizensierte Bilder des deutschen Bundesarchivs vom Schichtwechsel in den 60-ern (Romana Dorant). In den geschlossenen Supermärkten ist Arbeit nur auf den ersten Blick abwesend - die Frage nach der Erweiterung der Ladenöffnungszeit und nach dem Privatleben der Verkäuferinnen drängt sich auf (Elke Bitter). Für den Fernfahrer nach Teheran bedeutet die Feiertagspause am Führerhaus nicht wirklich Entspannung (Viktor Kriwanek).

Die Art der Pausen dokumentiert auch die Stellung der Arbeitenden - kein Restaurantbesuch zu Mittag, keine 180 Quadratmeter im Dachgeschoß, kein 5 Sterne-Hotel auf Dienstreise. Für fotowerk-wien ist dieser Blick auf das Leben Programm. Ziel der Künstler-Initiative ist es, die Gesellschaft zu zeigen, wie sie ist. Im eigenen Ladenatelier wollen die KünstlerInnen ihrer Arbeit Öffentlichkeit verschaffen, den direkten Kontakt zwischen Betrachtern und KünstlerInnen, KäuferInnen und Produzenten ermöglichen.

Donnerstag, 8. April 2010

Ausstellung "grow up"




fotowerk-wien: "grow up" - Liebe-Jugend-Mädchen

"grow up" - Neue Ausstellung im fotowerk-wien von 10. bis 30. April.
Drei Fotokünstlerinnen zeigen ihre Bilder von Liebe und Jugend

Die heranwachsenden Mädchen von Wien, Jugendliche zwischen Freiwilliger Feuerwehr und Balldebüt im ländlichen Niederösterreich und Bilder vom Rauschzustand der Liebe: Patrizia Gapp, Susanne Buchinger und Gabriele Prassl führen im April im Ladenatelier von fotowerk-wien den Blick des Betrachters in die Welten von Liebe und Jugend. Starke Emotionen, Gefühlsschwankungen, Angst und Neugier, die Auseinandersetzung mit dem sozialen Umfeld, sich zurückziehen und wieder ausbrechen. Fast alle Bilder sind im Frühling entstanden und werden im Frühling gezeigt: Im fotowerk-wien, 1070, Burggasse 81. Vernissage ist am Freitag, 9. April 2010, 19.00 Uhr.

"grow up" - die neue Ausstellung von fotowerk-wien

mit Arbeiten von Susanne Buchinger, Patrizia Gapp und Gabriele Prassl

10. bis 30. April 2010
Do 16.00 bis 19.00 und auf Anfrage: 0664/135 27 61

Vernissage am Freitag, 9. April 2010, 19.00 Uhr

Zusatztermine:
Fr 16. April 16.00 bis 19.00 Uhr
Sa 17. April 11.00 bis 14.00 Uhr

Die Einladungskarte zu "grow up" zeigt ein junges Mädchen, das seitlich am Rock zieht, den Blick verlegen in die Kamera gerichtet. Das Bild ist aus der Arbeit "Zunge zeigen tut man nicht, denn das heißt ich liebe dich" von Patrizia Gapp. Sie hat über einen längeren Zeitraum hinweg heranwachsende Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren in Wien fotografiert. Susanne Buchinger wiederum zeigt in "Jugendtreff." Portraits von Jugendlichen aus ihrem Heimatort Neusiedl in Niederösterreich und Umgebung. Und Gabriele Prassl präsentiert in "toujours l'amour - über die liebe kann man nicht reden" unter anderem Selbstportraits - eine junge Frau, am Boden liegend, beißt in einen saftigen Apfel, das Kabel vom Selbstauslöser liegt daneben, 'Feigling' steht am Unterarm.

"Zu groß ist das Thema der Liebe, als dass man es wirklich fassen könnte", meint Gabriele Prassl und versucht es mit der Kamera trotzdem. Susanne Buchinger interessiert "über die Dokumentation einer Lebensrealität hinaus, ob sich mir mit der Kamera ein Zugang zu den Menschen und ihren Geschichten erschließt." Und Patrizia Gapp geht es darum, verschiedene Facetten des Heranwachsens zu beleuchten, "zu verstehen und zu begreifen, was Mädchen in ihrer Adoleszenz erleben, und das einen starken Einfluss auf ihr künftiges Leben haben kann." Liebe, Jugend, Mädchen - die Bilder der drei Künstlerinnen, kombiniert in einer Ausstellung, führen den Blick des Betrachters genau in diese Welt hinein.

Die offene Künstlergruppe fotowerk-wien setzt damit den Anspruch fort, Kunst öffentlich und so greifbar und erfahrbar zu machen, Bilder vom Leben zu zeigen.